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Ackerland

Überblick Fruchtfolge & Vielfalt

Die durchschnittlich 10 bis 11 jährige, weite Fruchtfolge sieht in etwa folgendermaßen aus:

 

Jahr Frucht Anmerkung
1. Jahr Kleegras / Luzerne 3 - 4 Schnitte pro Jahr
2. Jahr Kleegras / Luzerne  
3. Jahr Kleegras / Luzerne  
4. Jahr Kleegras / Luzerne  
5. Jahr Kleegras / Luzerne Umbruch Herbst (August/September)
6. Jahr Wintergetreide, danach Zwischenfrucht

(Weizen; Roggen, Gerste, Dinkel)

(Senf, Buchweizen, Phacelia bzw. Mischungen)

7. Jahr

Sommerungen, danach Zwischenfrucht

(Mais, Hafer, Gerste, Roggen)

(Senf, Buchweizen, Phacelia bzw. Mischungen)

8. Jahr

Lupinen, Seradella

 
9. Jahr Wintergetreide danach idR. Brache (seltener Zwischenfrucht)
10. Jahr Phacelia, Buchweizen, Hafer  

 

Die Vielfalt der Feldfrüchte stellt sich dabei aktuell folgendermaßen dar (am Beispiel der Warnke Agrar GmbH):

  • 30 % Ackerfutter (230 ha) – v.a. Klee/Luzerne

  • 29 % Wintergetreide (220 ha), davon ca. (Zahlen 2021)

    • 24 ha Winterweizen100 ha Winterroggen

    • 44 ha Triticale

    • 14 ha Dinkel

    • 24 ha Wintergerste

    • 15 ha Winterhafer

  • 16 % Sommergetreide (118 ha), davon ca. (Zahlen 2020)

    • 35 ha Hafer

    • 21 ha Sommerroggen

    • 38 ha Sommergerste

    • 24 ha Sommergemenge

=> Getreide- und damit Strohanteil von 45 bis 50 %

  • 8,5 % Mais (65 ha) – davon 40 ha Silomais und 25 ha Körnermais

  • 13 % Lupinen (100 ha) – v.a. blaue Lupine

  • 5 % Buchweizen (38 ha)

  • Phacelia (9 ha), Senf (16 ha)

  • Wildäsung (5 ha)

  • Blühflächen (12,5 ha)

Kalk streuen

Polte pflügen

Mais häckseln Seeberg

Mais häckseln Seeberg

Bertingen Maissilo

Strohernte Fuchswinkel

 

Weitere Filme v.a. zur Feldarbeit auf tiktok unter dannyatwork1

 

nachhaltige Ansätze im Ackerbau

Rein finanziell „lohnend“ sind am Standort eigentlich nur Körnermais, Weizen und Dinkel. Die gesamte Fruchtfolge ist aber auf die Pflege und Verbesserung des Bodens und Bodenlebens ausgerichtet. Ein Baustein dabei sind die mehrjährigen Bestände von Ackerfutter (Klee/Luzerne). V.a. die Luzerne mit ihrem tiefgehenden Wurzeln hat sich in unserer trockenheitsgeplagten Region sehr gut bewährt, wenn sie einmal etabliert ist. Auch in sehr niederschlagsarmen Phasen bringt sie immer noch etwas Futter. Es wird auch vorwiegend Kleegras / Luzerne angebaut, da diese Bestände nicht zwingend nach 5 Jahren Standzeit umgebrochen werden müssen. Schlechte Bestände werden ggf. früher, gute Bestände aber tw. auch erst nach sieben Jahren umgebrochen.

 

Einmal im Jahr wird die Luzerne erst nach der Blüte gemäht. Die Grünfutter-Mahd (v.a. Klee, Luzerne...) erfolgt möglichst zeitversetzt, um stets blühende Teilflächen zu haben. Zusätzlich werden bewusst ladewagenbreite Streifen als Rückzugsort für Insekten stehengelassen, die erst später beerntet werden. - Das Acker-Grünfutter wird überwiegend als Winterfutter siliert (Fahrsilo bzw. Ballensilage), ein Teil aber auch beweidet.

 

Luzerne im Schwad

Luzerne im Schwad

Luzerne in BallenLuzerne in Ballen

 

Da in den letzten, von Trockenheit besonders geprägten Jahren der Grünlandaufwuchs drastisch zurück ging, werden jetzt 30 bis 50 % des Winterroggens im Frühjahr mit als Futter einsiliert. Das hat mehr Sicherheit in der Futterversorgung gebracht. 2021 werden versuchsweise 15 ha Sudangras für Silofutter angebaut. Zusammen mit dem Futter vom Dauergrünland kann so der gesamte Futterbedarf für die Rinder abgedeckt werden. Der Gesamtgetreideanteil von fast 50 % ist für die Strohversorgung der Tiere nötig. Nur Ergänzungsfutter (Mineralien, Salz) muss zugekauft werden. - Gut aufeinander abgestimmt hat der Betrieb ein (auch in trockeneren Jahren) dauerhaft sicheres Versorgungspotential für maximal etwa 160 Mutterkühe plus Nachzucht.

 

Wie erwähnt, arbeitet die Warnke Agrar GmbH sehr eng mit dem Ökobetrieb Elbland Bertingen zusammen. Fruchtfolgen und Bewirtschaftung sind angepasst. - Die 65 ha Mais werden vorwiegend als Futter für das Milchvieh in Bertingen angebaut, was die Fruchtfolge von Elbland entlastet. Die Lupinen werden in erster Linie zur Bodenverbesserung angebaut. Erst an zweiter Stelle steht die Futternutzung beim Milchvieh (Elbland) bzw. in guten Jahren ein gewinnbringender Verkauf. Mais und Lupinen sind extrem witterungsabhängig und daher sehr risikobehaftet. In den vergangenen Jahren kam es tw. zu Totalausfällen.

 

Buchweizen ist hingegen eine Frucht, die unter unseren Wachstumsbedingungen regelmäßig gute Erträge bringt. Allerdings schwankt hier die Abnahme am Markt und somit auch die Preise sehr.

 

Innerhalb der Fruchtfolge ist er aber auch wegen seines Blühaspektes interessant. Buchweizen, aber auch Phacelia, Senf und gegebenenfalls Seradella werden als Hauptkultur angebaut, um eigenes Saatgut für den Zwischenfruchtanbau zu erzeugen. Seradella ist in den letzten Jahren aber ebenfalls trockenheitsbedingt ausgefallen. Genauso wenig bewährt hat sich der Gemengeanbau Erbsen/Hafer. Die häufige Frühjahrstrockenheit führte zum Ausfall der Leguminosenkomponenten. Bewährt hat sich dagegen der Einsatz von Untersaaten wie Weißklee oder Wicken in Wintergetreide. Zwischenfrüchte werden nach Wintergetreide und wenn möglich nach Sommerungen angebaut. Als neue Komponenten werden versuchsweise Rauhafer und Ramtillkraut ausprobiert. Diese könnten zu einer Aufwertung der Zwischenfruchtmischungen beitragen. Ziel ist ein möglichst vollständiger Zwischenfruchtanbau (auf rund 250 ha). Der ganzjährige Blühaspekt, die zusätzliche Komponente in der Fruchtfolge sowie die positive Wirkung des ganzjährigen Bewuchses auf den Boden sind dabei von besonderer Bedeutung.

 

Gelbsenf als Zwischenfrucht

Gelbsenf als Zwischenfrucht

Phacelia an neuem Weg

Phacelia an neuem Weg

 

Eine Stallmist-Düngung erfolgt jeweils vor Mais (65 ha), bzw. - soweit er reicht - vor Winterweizen (ca. 15 ha).

 

Rinderdung wirkt dabei durch die mikrobielle Pansenbesiedelung der Widerkäuer besonders harmonisierend auf die Böden mit ihrem Bodenleben. - Neuere Studien belegen zudem die besondere Bedeutung geschlossener, regionaler Kreisläufe von Futter-Tier(Pansenmikroben)-Dung, da die mikrobielle Besiedelung in gesunden Pansen und Böden wohl sehr ähnlich ist, dabei aber regionale Unterschiede bestehen.

 

abgedeckter Mist am Feldrand

abgedeckter Mist am Feldrand

Ausbringen von Gülle

Ausbringen von Gülle

 

Miststreuen 1

Miststreuen

Miststreuen 2

Miststreuen

Miststreuen 3

Miststreuen

 

Die ehemals sehr großen Ackerschläge wurden auf eine mittlere Schlaggröße von rund 8 ha verkleinert. Dabei wird darauf geachtet, möglichst ein kleinteiliges, räumliches Mosaik hinsichtlich der angebauten Frucht zu schaffen. Begünstigt u.a. durch die weite und vielfältige Fruchtfolge, wird auf Pflanzenschutzmaßnahmen im herkömmlichen Sinne – auch auf im Ökolandbau zulässige - komplett verzichtet.

 

Mais wird gehackt. Die Getreidebestände werden zur Verringerung des Beikrautdruckes drei Tage nach der Aussaat blindgestriegelt. Bei 80 % der Bestände kann auf ein Striegeln im Frühjahrsbestand verzichtet werden. Nur bei stark unkrautgefährdeten Flächen (ca. 20 %) erfolgt ein entsprechender Arbeitsgang. Die Bestände auf den Flächen sind standortbedingt oft sehr licht. Dies – in Verbindung mit dem gelegeschonenden Striegelverzicht – führte auch zu einer Zunahme der Feldlerchen. Auch die Beweidung – und damit Auslichtung - des Ackergrünlands hatte einen solchen Effekt. Gleichzeitig kommen auf diesen lichteren Äckern Wildblumen wie Klatschmohn und Kornblume zur Blüte. Diese sind nicht nur ein besonderer Blickfang in der Landschaft, sondern bei Insekten und auch den kooperierenden Imkern sehr begehrt.

 

buntes Getreidefeld - Mohn & Kornblumen

buntes Getreidefeld - Mohn & Kornblumen

 

Weitere gezielte Maßnahmen im Rahmen des Ackerbaus sind die Einsaat von Wildäsungen (4 ha) sowie (mehrjährigen) Blühflächen (12,5 ha). Für letztere gibt es z.Z. ein fünfjähriges Förderprogramm, was den finanziellen Spielraum ermöglicht, die Fläche perspektivisch zu verdoppeln. - Die Blühflächen sind dabei als Blühstreifen im Acker bzw. als Wildblumenflächen angelegt.

 

Blühfläche

Blühfläche

Blühstreifen nach der Mahd

Blühstreifen nach der Mahd

 

Weitere Förderprogramme zur Unterstützung der Artenvielfalt sind derzeit leider nicht verfügbar.